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Zwei Frauen und zwei Männer stehen im Gespräch zusammen.

Stolpersteine

Bei jeder Unternehmensgründung schwingt immer auch die Gefahr des Scheiterns mit. Um das Risiko zu minimieren, kannst Du von den Erfahrungen anderer Gründerinnen und Gründer – sowohl erfolgreicher als auch gescheiterter – profitieren.

Diese werden Dir auch in schwierigen Phasen helfen, Dich nicht aus der Bahn werfen zu lassen. Um Dich dabei zu unterstützen, stellen wir Dir im Folgenden zehn Tipps gegen die häufigsten Gründungsfallen vor:

Bereite Dich sorgfältig vor

Du bist absolut überzeugt von Deiner Geschäftsidee? Dann nimm Dir die Zeit, um Deinen Businessplan und idealerweise auch Dein Business Model Canvas sorgfältig auszuarbeiten. So erkennst Du nicht nur Potenziale, sondern auch Schwächen. Außerdem ist ein starker Businessplan das beste Argument im Bankgespräch. Verzichte unbedingt darauf, Deine Ausgaben zu niedrig anzusetzen, um die Chancen auf eine Finanzierung zu erhöhen. Denn wenn Du zu knapp kalkulierst, kann sich das später rächen. Sprich mit Freunden und Bekannten über Deine Idee und hole Dir Feedback von potenziellen Kunden ein. So verbesserst Du schon im Vorfeld Dein Produkt oder Deine Dienstleistung und planst nicht am Markt vorbei.

Zitat Eva Risse, Dachdeckermeisterin
Eva Risse

Die größte Hürde habe ich mir selbst zuzuschreiben: meine Uninformiertheit. Das heißt nicht, dass ich es heute nicht wieder machen würde. Ich würde allerdings mit mehr Bedacht an die Sache gehen und mich bei den Einrichtungen, die Gründer auf dem Weg in die Selbstständigkeit unterstützen, besser informieren.

- Eva Risse, Dachdeckermeisterin

Konzentriere Dich nicht nur auf Deine Stärken

Dein Produkt oder Deine Dienstleistung ist qualitativ hochwertig und Dein Team liefert hervorragende Arbeit ab – wunderbar! Damit das auch so bleibt, solltest Du Dich nicht nur auf Deine Stärken verlassen, sondern auch die Schwächen klar analysieren. Denn was heute funktioniert, muss nicht zwingend auch morgen noch gut laufen. Eine intensive Schwachstellen-Analyse hilft Dir, Risiken zu minimieren, und bietet dadurch neue Chancen.

Kenne Deine Kunden

Du solltest nicht nur Dein Angebot genau kennen, sondern auch Deine potenziellen Kunden. Das bestgemachte Produkt wird sich nicht verkaufen, wenn es nicht zu den Bedürfnissen Deiner Zielgruppe passt. Schenke ihr die nötige Aufmerksamkeit, oder Du läufst Gefahr zu scheitern.

Hebe Dich von der Konkurrenz ab

Um den von Dir anvisierten Markt erobern zu können, solltest Du auch Deine Mitbewerber genau analysieren. Prüfe zudem, ob Dein Produkt ein Alleinstellungsmerkmal besitzt. Denn wenn es sich nicht von den bereits vorhandenen abhebt, wirst Du Dich nur schwerlich auf dem Markt etablieren können. Ebenso kann es passieren, dass Wettbewerber Dein bereits etabliertes Produkt kopieren und Dir Kunden abspenstig machen, indem sie es verbessert oder schlicht günstiger anbieten. Behalte Deine Konkurrenten daher auch nach der Gründung stets im Blick und stelle sicher, dass Du weiterhin ein Alleinstellungsmerkmal anbietest.

Schieße nicht übers Ziel hinaus

Wenn Dein Unternehmen erfolgreich gestartet ist und die ersten Einnahmen auf dem Geschäftskonto einlaufen, ist die Verführung groß, gleich zu investieren: in schicke Firmenwagen und Büroräume, eine Sekretärin oder das neueste Smartphone für Deine Mitarbeiter und Dich. Aber reicht es nicht erst mal aus, im Home Office zu arbeiten und nur die nötigsten Wartungs- und Leasing-Verträge abzuschließen? Hinterfrage Deine Investitionen gründlich und halte Dich lieber erst mal zurück statt unnötige Kosten anzuhäufen.

Behalte Deinen Finanzierungsplan im Blick

Auch ohne irrwitzige Investitionen kann das Geld mal knapp werden, plötzlich bist Du zahlungsunfähig. Um das zu verhindern, solltest Du darauf achten, Deinen Finanzierungsplan möglichst korrekt auszuführen, nicht mit zu geringen Summen bei Anschaffungen zu kalkulieren und eine angemessene Liquiditätsreserve für die Anlaufphase zu berücksichtigen.

Achte auf die richtige Work-Life-Balance

Dein eigener Chef zu sein ist klasse, fordert aber auch Opfer von Dir. Dein neues Unternehmen benötigt Deinen vollen Einsatz, aber das bedeutet nicht, dass 60-Stunden-Wochen zur Norm werden sollten. Achte auf Deine Gesundheit und gönne Dir regelmäßige Pausen, denn ein Burnout schadet nicht nur Dir, sondern auch Deinem Unternehmen. Außerdem solltest Du von Anfang an offen mit Deiner Familie und engen Freunden über Deine Pläne sprechen. Sie können Dich dabei unterstützen, die richtige Work-Life-Balance zu bewahren.

Setze die richtigen Prioritäten

Ein Start-up zu führen, verlangt von Dir eine viel höhere Eigenorganisation, als das früher im Angestelltenverhältnis der Fall war. Lass es nicht zu locker angehen und lerne, die anstehenden Aufgaben zu priorisieren. Arbeite am besten mit Aufgabenlisten und behalte Abgabetermine und sonstige Timings stets im Blick.

Stelle Dein Team sinnvoll zusammen

Vorausgesetzt, Du planst nicht mit einem Ein-Personen-Unternehmen und die Auftragslage stimmt, wirst Du Personal einstellen müssen. Dabei kann es passieren, dass Konflikte entstehen oder die Fähigkeiten der einzelnen Teammitglieder nicht zueinander passen. Analysiere daher im Vorfeld genau, welche Talente Du benötigst und achte darauf, dass die neuen Kollegen sich gut ergänzen bzw. ihre Schwächen gegenseitig ausgleichen. Auch mit dem Thema Personalführung solltest Du Dich intensiv befassen, denn die qualifiziertesten Mitarbeiter bringen Dir nichts, wenn sie nicht gut miteinander auskommen und Differenzen das Betriebsklima vergiften.

Zitat Katrin Wieschenkämper, Modedesignerin
Katrin Wieschenkämper

Man kann Stolpersteine nutzen, um etwas damit zu bauen. So habe ich zum Beispiel einen Einbruch, bei dem meine halbe Kollektion gestohlen wurde, für eine Pressemeldung genutzt. Die Veröffentlichungen und Berichte haben meinen Schaden etwas minimiert.

- Katrin Wieschenkämper, Modedesignerin

Sichere Dich gegen Rückschläge ab

So überzeugt Du von Deiner Geschäftsidee auch sein magst – wie Du gesehen hast, gehen mit einer Gründung viele Risiken einher, die man nicht immer schon im Vorfeld ausschließen kann. Plötzlich springt ein Großkunde ab, auf dessen Zahlungen Du angewiesen bist, oder ein wichtiger Mitarbeiter verlässt aus heiterem Himmel Dein Unternehmen. Für solche Fälle solltest Du stets einen Plan B haben, der Dich im Worst Case absichert. Dazu gehören auch Versicherungen, damit Du bei Berufsunfähigkeit bzw. später im Alter ohne Rentenversicherung nicht ohne Geld dastehst.