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Dirk Strothmann sitzt in Werkstatt an Schreibtisch, arbeitet vor Laptop

Interview mit Dirk Strothmann, Magnic Innovations

Aus ihrem Hobby Radsport heraus entwickelten die Brüder Dirk und Jörn Strothmann das Magnic Light System. Es erzeugt per Wirbelstrom­induktion Strom und beleuchtet die Straße so, dass Radfahrer keinen merklichen Tretwiderstand spüren und sich keine Gedanken um Batterien oder Lampenmontage machen müssen.

Dirk Strothmann vertreibt dieses weltweit erste berührungslose dynamobetriebene Fahrrad-Beleuchtungssystem seit 2012 mit seiner eigens gegründeten Firma Magnic Innovations.

Was waren die ersten Schritte, um Eure Idee in die Praxis umzusetzen?

Dirk Strothmann: Wir haben zuerst einen Prototyp gebaut und dann Firmen mit unserer Idee kontaktiert. Die waren aber skeptisch und hielten unseren Dynamo nicht wirklich für marktfähig. Trotzdem haben wir ein Gebrauchsmuster angemeldet und ein halbes Jahr später, Anfang 2012, eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. Mit den dort eingenommenen 65.000 Euro haben wir anschließend unsere Patentkosten finanziert sowie unter Zugabe von Eigenkapital eine erste Serie produziert.

Wie sah Eure erste Produktion aus – also mit wem und wo habt Ihr produziert?

D. Strothmann: Wir wollten unsere Produktion von Beginn an professionell gestalten. Um dies innerhalb unseres Budgets zu gewährleisten, haben wir auf Dienstleister zurückgegriffen. Bei unserem ersten Projekt, bei dem wir rund 1.500 Lampen produziert haben, haben wir hauptsächlich Design und Verwaltung übernommen. Firmen in China haben für uns Spritzgussteile sowie Magnete gefertigt. Eine deutsche Elektrofirma hat dann für uns die Produktion durchgeführt. Trotzdem fiel für mich dann noch einiges an Handarbeit an – dabei hatte ich dann aber Hilfe von meiner Familie, speziell von meiner Frau.

Dirk Strothmann arbeitet mit Werkzeug an Stecker

Was haben andere dazu gesagt – Eure Familie, Bekannte, die Radsport-Community?

D. Strothmann: Viele fanden es sehr verrückt, dass wir das ausprobiert haben – also unsere Idee in die Praxis umzusetzen. Bei einigen unserer Bekannten, in der Radsport-Gemeinschaft oder sogar bei einem der Patentanwälte sind wir erstmal auf Skepsis gestoßen, ob unser Vorhaben erfolgreich sein könnte. Auch als wir beispielsweise 2012 mit unserem Gebrauchsmuster auf einer Fahrradmesse in Essen waren, wurde heiß darüber diskutiert, ob unser Produkt überhaupt „echt“ ist.

Zusammen mit dem STARTERCENTER NRW haben wir erstmal verschiedene Fördermöglichkeiten geprüft und so einen recht guten Überblick über alle Fördermaßnahmen erhalten. Im Laufe verschiedener Förderantragsverfahren haben wird dann einiges in Bezug auf Förderungen gelernt.

- Dirk Strothmann

Wie habt Ihr von möglichen Fördermaßnahmen erfahren und was habt Ihr davon mitgenommen?

D. Strothmann: Zusammen mit dem STARTERCENTER NRW haben wir erstmal verschiedene Fördermöglichkeiten geprüft und so einen recht guten Überblick über alle Fördermaßnahmen erhalten. Im Laufe verschiedener Förderantragsverfahren haben wir dann einiges in Bezug auf Förderungen gelernt. Hier ist sogar oft vorteilhaft, wenn man in der Entwicklung seines Projekts noch nicht so weit ist und auch bereits Angestellte in seinem Unternehmen vorweisen kann.

Was würdest Du jemandem raten, der gerne gründen würde, sich aber bislang noch nicht getraut hat?

D. Strothmann: Ich denke, es kommt immer auf die persönliche Situation an, in der sich jemand befindet und auf die Risikobereitschaft jedes einzelnen. Mit einem finanziellen Rückhalt ist es sicher leichter, so ein Projekt zu starten. Aber letztendlich muss das jeder für sich entscheiden.

Ausblick

Dirk Strothmann

In den nächsten Jahren möchte sich Magnic Innovations weiter professionalisieren. Die Produkte sollen erschwinglicher werden und bestenfalls über den deutschen stationären Fahrradhandel erwerbbar sein. Dirk Strothmann plant zudem, Mitarbeiter einzustellen, um die Effizienz des Unternehmens zu erhöhen.

Alle Bilder © MWIKE NRW/Christopher Koch