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Zwei Frauen lächeln in die Kamera, eine davon ist Andrea Rosemann.

Interview mit Rosemann Fashion GmbH

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Mit ihrem Modelabel schlägt Andrea Rosemann die Brücke zwischen Standardgrößen und maßgeschneiderten Stücken. Ihre Damenmode in mehreren Varianten ist für alle Gelegenheiten von Freizeit bis Business geeignet und wird in Deutschland hergestellt.

Wie kam es zu Deiner Gründung?

Andrea Rosemann: Ich war fast 20 Jahre in Konzernen beschäftigt und wollte aber immer eigene Entscheidungen treffen und auch die Verantwortung dafür übernehmen. Ich habe erkannt, dass ich nicht bis zu meiner Rente in Konzernen weiterarbeiten möchte und habe dann meine Konsequenzen daraus gezogen. Meine Tochter hatte das Studium beendet und deshalb war es auch aus dieser Sicht ein guter Zeitpunkt.

Ich war schon immer ein lösungsorientiert denkender Mensch und habe durch meine Gründung ein Problem gelöst, das mir in meinem Berufsleben immer wieder begegnete.

Ich wurde während meiner Konzerntätigkeit zum Vorstand geladen und brauchte, dem Businessdresscode entsprechend, einen Rock mit einer Saumlänge unterhalb des Knies. Allerdings entsprach das nicht der momentanen Mode. Ich hatte große Probleme, ein passendes Kostüm zu bekommen.

Eine Frau braucht allerdings nicht nur für spezielle Events entsprechende Kleidung, sondern auch für alltägliche Situationen. Sie braucht oftmals andere Saum- und Ärmellängen als das, was gerade angeboten wird. Das gibt der Markt aber bislang nicht her. Dieses Problem löse ich nun.

Ich bringe nun unter meinem Namen ein Damenmodelabel im Bereich Businessmode auf den Markt, der die Lücke zwischen Standardgrößen und maßgeschneidert schließt. Bei mir kann die Dame z.B. bei Kleidern neben der Standardgröße (z.Zt. 34-42) zwischen verschiedenen Saumlängen und Ärmellängen wählen. Sie bestellt ihre Kleidung im Onlineshop oder bei ausgewählten Kooperationspartnern im Einzelhandel und erhält ihre Kleidung innerhalb weniger Tage zu sich nach Hause geliefert.

Wie hat Dein Umfeld darauf reagiert?

Rosemann: Mit meinem direkten Umfeld habe ich im Vorfeld bereits gesprochen und mir Meinungen zu meiner Idee eingeholt. Grundsätzlich muss ich sagen, dass niemand so wirklich überrascht von meinen Gründungsplänen war. Jeder kennt mich als kreativen und durchsetzungsstarken Menschen... Da ist man in der Selbständigkeit besser aufgehoben. Aber auch durch meine Idee zu meiner Gründung habe ich schnell eventuell vorhandene Bedenken beiseitegeschoben.

Andrea Rosemann im Gespräch mit einer Frau.

Was waren Deine ersten Schritte – von der Idee bis zur Gründung?

Rosemann: Als die Idee gefunden war, waren die ersten Schritte die Recherche und das Einholen von Meinungen, um die Idee zu einem Bild zu formen. Es stellte sich relativ schnell heraus, dass ich ein starkes Alleinstellungsmerkmal gefunden hatte, welches am Markt eine hohe Nachfrage erzielt. Mithilfe des STARTERCENTER.NRW der Wirtschaftsförderung Dortmund konnte mein Businessplan schnell erstellt werden. Die Einzelfirma war dann schnell gegründet. Mittlerweile ist aus der Einzelfirma die Rosemann Fashion GmbH geworden.

Welche Unterstützung hast Du in Deinem Gründungsprozess erhalten?

Rosemann: Neben der guten Beratung durch das STARTERCENTER.NRW der Wirtschaftsförderung Dortmund habe ich ein Coaching wahrnehmen können, das mich in die Spezifika meiner Branche eingeführt hat. Ich habe viele wertvolle Tipps und Kontakte erhalten, die mich immer ein Stück weiterbrachten. So konnte das Bild meines Konzeptes immer weiter vervollständigt und abgerundet werden. Dieser Prozess wird allerdings nie richtig abgeschlossen sein, weil man immer bereit sein muss, auf äußere Einflüsse zu reagieren. Und letztendlich kommen auch von vielen Seiten wertvolle Denkanstöße. Welche dieser Denkanstöße dann umgesetzt und aufgenommen werden, liegt dann immer in meiner Entscheidung. Gründung lebt ein Stück weit von Veränderung... Aber das macht es ja auch so spannend...

Wenn man die sich bietenden Chancen erkennt und auch nutzt, kann aus der kleinen Idee schnell etwas ganz Großes werden. Rückschläge gehören immer dazu. Und wenn sie auch noch so groß erscheinen... es geht immer nur in eine Richtung. Und zwar nach vorne!

- Andrea Rosemann

Welche Rolle haben STARTERCENTER NRW dabei gespielt?

Rosemann: Das STARTERCENTER.NRW der Wirtschaftsförderung Dortmund hat durch gezielte Fragen dazu beigetragen, dass mein Konzept und mein Businessplan bis ins Kleinste durchdacht waren. Ich bekam wertvolle Tipps und Kontakte. Durch die durchweg positive Begleitung konnte ich schnell in den einen oder anderen Punkten zum Ziel kommen.

Was würdest Du jemandem raten, der gerne gründen würde, sich aber bislang noch nicht getraut hat?

Rosemann: Erfolg beginnt immer mit einer guten Idee, die im Laufe der Zeit immer mehr Gestalt annimmt. Als Gründerin bin ich ständig bemüht, die Hürden rechtzeitig zu erkennen und sie zu meistern. „Geht nicht“ gibt es nicht. Es gilt, es immer erst zu versuchen, denn man wächst mit seinen Aufgaben. Ich habe schnell erkannt, dass ich nicht alles alleine machen kann und habe mir Experten aus allen Bereichen ins Team geholt. Dreh- und Angelpunkt bleibt aber die Mode und so habe ich jetzt Anne Berg für eine Kooperation mit mir begeistern können. Sie wird zukünftig die entsprechenden Stücke für meine maßgenormte Businessmode aussuchen, die wir dann für den Onlineshop von unserer Designerin erstellen und von unserem Produktionspartner herstellen lassen. Qualität ist mir wichtig, weshalb ich Mode in Deutschland herstellen lasse.

Es ist es zudem enorm wichtig, von Anfang an sinnvoll zu netzwerken. Gute Kontakte sind essenziell, um voranzukommen. Über Netzwerkkontakte bin ich z.B. Protagonistin der ZDF-Reihe „plan b“ geworden. Diese Reportage wurde auch bei ARTE ausgestrahlt (ARTE Re.). Das wiederum hat mir viele Türen geöffnet. Des Weiteren kann ich nur empfehlen, sinnvolle Plattformen für die eigene Präsentation zu nutzen, einen ordentlichen Pitch vorzubereiten, mit dem man immer und überall sein Start-up präsentieren kann. Und wenn man dann noch die sich bietenden Chancen erkennt und auch nutzt, kann aus der kleinen Idee schnell etwas ganz Großes werden.

Rückschläge gehören immer dazu. Und wenn sie auch noch so groß erscheinen... es geht immer nur in eine Richtung. Und zwar nach vorne!

 

Ausblick

Andrea Rosemann mit verschränkten Armen.

Neben verstärkten Marketingaktivitäten auf den Sozialen Medien wird die Rosemann Fashion GmbH ihre Business Grundkollektion als „Baukastensystem“ weiter ausbauen und den Onlineshop in die nächste Ausbaustufe überführen. Des Weiteren werden erste Pilotprojekte für eine neuartige Zusammenarbeit mit dem Einzelhandel gestartet. Umfang und Geschwindigkeit dieser Weiterentwicklungen hängen davon ab, wieviel Venture Capital zur Verfügung stehen wird.

Alle Bilder © MWIKE NRW/Holger Lückerath